2. Die Phase des Schreibens
Im Rausch des Schaffens
Wann ist die Planungsphase zu Ende? Bei fast allen Schriftstellern kündigt sich das Ende der Planungsphase sehr deutlich an. Es entsteht das Gefühl, das Projekt sei nun reif. Der Roman drängt quasi dazu geschrieben zu werden.
Die Phase des Schreibens wird von den Autoren ebenso unterschiedlich angegangen wie erlebt. Sie ist aber in jedem Fall eine Phase von sehr großer Intensität. Viele Autoren sprechen von Euphorie, rauschhaften Zuständen und großen Glücksgefühlen. Andere sprechen von der Mühe und Anstrengung des Schreibens und von ihrem Schreibtisch als „Foltertisch“. Die meisten aber erleben die beglückenden Momente des Schreibens ebenso wie die bedrückenden.
Einige schreiben schnell und flüssig ihre allererste Rohfassung wie im Rausch herunter. Andere bauen Satz für Satz. Sie schreiben den zweiten Satz erst, wenn der erste perfekt ist – und das so weiter bis zum letzten Satz. Viele sprechen davon, dass sich das Buch ab einem gewissen Punkt wie von selbst schreibt – und tatsächlich arbeitet das Bewusstsein auch im Schlaf weiter. Peter Handke ist so ein Flüssigschreiber: „Wenn man anfängt zu schreiben, hört es nicht mehr auf. Es bleibt im Kopf, am Tag und in der Nacht. Ich möchte ein Loblied auf die Schlaflosigkeit anstimmen. Wenn man so drei Stunden wach liegt, denkt man hin … Und am Morgen, wenn ich beginne, ist es schon geschrieben.“ (1)
Dies alles darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Schreiben harte und intensive Arbeit ist und auch die oben gelobten 3 Stunden Schlaflosigkeit im Grunde nichts anderes als Arbeit sind.
Jeder hat seine eigenen Rituale und Stimulantien, um sich zum Schreiben zu bringen. Da gibt es den Trick mit dem Schreiben mitten im Satz aufzuhören, so dass man am nächsten Tag gleich wieder hineinkommt in den Text. Andere müssen umhergehen, bestimmte Musik hören etc. Auch Sie werden Ihre eigenen Schreib-Rituale und Tricks entwickeln.
Bewährte Techniken, sich zum Schreiben zu bringen, stellen wir Ihnen in den Lehrgängen der „Schule des Schreibens“ vor. Informieren Sie sich jetzt, unverbindlich und gratis über die Fernlehrgänge:
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(1) Herlinde Koelbl, Im Schreiben zu Haus, Fotografien und Gespräche, Knesebeck, Seite 15
